Johannes von Thenen, 1575

Name
Johannes /von Thenen/
Vornamen
Johannes
Nachname
von Thenen
Geburt vor 1575

Geburt eines HalbbrudersGerhard von Thenen
vor 1575 (0 alt)

Geburt eines HalbbrudersHeinrich von Thenen
vor 1575 (0 alt)

Tod eines väterlichen GroßvatersJohannes von Thenen
vor 1575 (0 alt)

Heirat der ElternJohannes von ThenenSybilla (Bilken) N.Diese Familie ansehen
vor 1575 (0 alt)

Heirat eines ElternteilsJohannes von ThenenMaria (Mergen) ChorusDiese Familie ansehen
vor 1575 (0 alt)

Tod einer MutterSybilla (Bilken) N.
vor 1575 (0 alt)

Tod eines VatersJohannes von Thenen

Tod
Ja

Familie mit Eltern
Vater
Mutter
Heirat Heiratvor 1575
1 Jahr
er selbst
Familie des Vaters mit Maria (Mergen) Chorus
Vater
Stiefmutter
Heirat Heiratvor 1575
1 Jahr
Halbbruder
1 Jahr
Halbbruder
Gemeinsame Notiz

Es ist bekannt, welche Rolle der Vogtmajor Johann von Thenen um die Wende des 16. Jahrhunderts in Aachen gespielt hat. In seinen Händen hatte sich eine Fülle gerade die Reformationswirren betreffender Schriftstücke angesammelt, insbesondere Korrespondenzen mit dem kaiserlichen und dem kurpfälzischen Hof, sowie mit zahlreichen weltlichen und geistlichen Würdenträgern. Diese Archivalien hätten uns nicht nur über die letzten Dezennien des 16. Jahrhunderts, sondern auch über zwei Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts mancherlei Aufschlüsse geben können.

Wie die Prozessakten J 450/2120 im Kgl. Staatsarchiv zu Wetzlar berichten, sind diese Dokumente 1622 verbrannt worden. Die jülichsche Regierung verlangte nach dem Tode des Vogts von Thenen von dessen Sohn vergeblich die Herausgabe der Korrespondenzen, Vogtei- und Meiereiakten, ferner einer „Deduction, was sich bei den Achischen verlauf in facto zugetragen, als nemlich, wie sich die ketzereyen alhie eingetrungen, wie die tumulten entstanden und was hinzwischen in commissionibus und dergeleichen hendeln vurgelaufen" u. a. m. Johann von Thenen d. J. erklärte, erstere abgeliefert und die Deduction dem Rat zum Geschenk gemacht zu haben. Alsdann verlangte der Pfalzgraf in seiner Eigenschaft als Herzog von Jülich das Konzept der Deduction und beschuldigte den jungen von Thenen "einen grossen Haufen Schriften, damit woll eine Karriche hätte mögen angefüllet werden", heimlich, bei verschlossenen Türen und Fenstern, in seinem Hause zum grossen Dennewald (Kleinkölnstrasse) zusammengetragen und „dar von ein grosses Feuer angezündet zu haben", welches zwei ganze Stunden brannte.

Zwar musste der junge von Thenen das Verbrennen der Schriften zugeben, behauptete aber, das Konzept der Deduction sowie dir Sammelband mit Vogtei- und Meiereiakten sei nicht darunter gewesen ; ersteres habe sein Vater wahrscheinlich vor seinem Tode vernichtet. Gegen den Antrag des Klägers erkannte das Gericht am 6. November 1632 auf den Reinigungseid, den von Thenen am 8. November 1632 leistete. Es liegt kein Grund vor, von Thenens Aussage als unwahr abzuweisen, und wir müssen es als feststehende Tatsache bezeichnen, dass zahllose Archivalien des 16. und 17. Jahrhunderts in jenem zweistündigen Brand absichtlich beseitigt worden sind.

H.F. Macco, Aus Aachens Vorzeit, 19. Jahrgang (1906), S. 137-138

© Peter Kreutzwald, September 2020, powered by webtrees